Lebenselixier Wasser …

denn ohne Wasser gibt es auf unserer Erde kein Leben.

Wasser hat das Entstehen des Lebens erst ermöglicht und Wasser ist das einzige Lebensmittel, das durch kein anderes zu ersetzen ist. Zwei Elemente auf unserer Erde bilden ganz natürlich diese einzigartige Flüssigkeit: Wasserstoff und Sauerstoff, chemisch genannt H2O. Wasser ist so flüssig, es zwängt sich durch kleinste Spalten und Ritzen und überwindet sogar die Schwerkraft. In den Pflanzen steigt es über den Stamm und die Äste hinauf zu Blatt, Blüte und Frucht. Eine wichtige Eigenschaft des Wassers ist die Speicherung der Wärme und es trägt zur Entwicklung der Zellen bei. Bekanntlich besteht der menschliche Körper zu 70 % aus Wasser. Ohne Nahrung kann der Mensch einige Wochen überleben, aber nur wenige Tage ohne Wasser. Verliert der Organismus nur ein Fünftel, so stirbt der Mensch. Wasser hat auch heilende Wirkung. Das beste Beispiel sind die Anwendungen nach Pfarrer Kneipp. Er beschreibt in seinen Büchern, wie Wasser zur heilenden und lindernden Anwendung gebracht wird. Ebenso wichtig ist Wasser für die Tier- und Pflanzenwelt. Ohne Wasser gibt es kein Leben.Haben wir eigentlich genügend Wasser auf der Erde? Ja, denn Wasser kann nie zur Neige gehen und das Wasser der Erde ist nicht vermehrbar. Es bewegt sich in einem Kreislauf. Der wichtigste ist zwischen Meer, Wolken und Land. So teilt sich der Wasserkreislauf auf:

Das Wasser verdunstet über dem Meer, den tropischen Regenwäldern und dem Land zu Wasserdampf. Dieser steigt hoch, verdichtet sich, wird abgekühlt und es bilden sich Wolken. Der Wind treibt die Wolken umher. Ein Teil gelangt somit über Land und Gebirge. Dort entladen sich die Wolken durch den weiteren thermischen Aufstieg zum Teil als Gewitter, Regen, Hagel oder Schnee. Diese Niederschläge fallen mehr oder weniger auf die Erde nieder und nehmen wiederum verschiedene Wege. Ein Teil fließt gleich als Oberflächenwasser ab. Der andere Teil versickert in den Boden, wird zu Grundwasser, tritt als Quelle zu Tage und fließt als Bach, Fluss oder Strom dem Meer wieder zu. Der gesamte Wasserschatz der Erde teilt sich in 97 % salzhaltiges Meerwasser und ist für den Menschen nicht genießbar. 2 % sind im Nord- und Südpol sowie in den Gletschern als Eis vorhanden. Nicht einmal 1 % der gesamten Wassermenge bildet das in den Flüssen, Seen und dem Grundwasser vorhandene Süßwasser. Ein Bruchteil ist als Wasserdampf in der Atmosphäre. In vielen Ländern der Erde herrscht allerdings Wassermangel, der durch die Topographie und durch das Landschaftsbild geprägt ist.So haben wir in unserem Land keinen Wassermangel. Seit jeher nutzten die Menschen das Wasser an den Bächen, Flüssen und Seen. Dort bauten sie ihre Siedlungen. Bei allem was der Mensch durch seine Arbeit schafft, wird Wasser benötigt. In der Landwirtschaft und in den Gärten zur Bewässerung, in den Haushalten, in der Industrie und in den Kraftwerken zur Kühlung. Statistisch gesehen verbrauchen wir in Deutschland ca. 150 Liter Wasser pro Person und Tag. Am wenigsten, ca. 3 Liter, werden zum Kochen und Trinken verwendet, der Rest teilt sich für Körperpflege, Baden, Duschen, Wäschewaschen, Wohnungsreinigung und Toilettenspülung auf. Durch das Wirtschaftswachstum stieg in den vergangenen Jahrzehnten der Wasserverbrauch stark an. In den nächsten Jahren wird der Wasserbedarf bei einer Steigerung von nicht einmal 1 % liegen.

Heute decken die Städte und Kommunen mit ihren Wasserwerken den Trinkwasserbedarf der Bürger. Gewonnen wird Trinkwasser aus 62 % Grund-, 10 % Quell- und 28 % Oberflächenwasser. Anfangs holte der Mensch das Wasser aus den Flüssen und Seen oder an Quellen. Wo das nicht möglich war, wurde ein Schacht gegraben, bis das Grundwasser erreicht wurde. Mittels Hebelwerk oder Seilwinde mit Eimern holte man das Wasser herauf. In Quellgebieten werden die Quellen zusammengefasst und in eigens gebaute Zisternen geleitet. Wo nicht genug Grundwasser zur Verfügung steht, wird mittels einer Talsperre (Staudamm) Oberflächenwasser gesammelt.

Diese Trinkwassertalsperren liegen meistens in waldreichen Gebieten oder Bergtälern und bieten beste Voraussetzungen für gutes Trinkwasser. Bei uns liegt es direkt vor der Haustüre: Der Bodensee – größter Trinkwasserspeicher Mitteleuropas. Die Uferorte um den See beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich aus ihm. Die größte Entnahmestelle ist bei Sipplingen am Überlingersee. Das Wasser wird aus 60 m Tiefe dem Bodensee entnommen, auf den Sipplingerberg gepumpt und zu reinstem Trinkwasser aufbereitet. Dieses fließt dann bis in den Großraum Stuttgart und Heilbronn. Unsere Seegemeinden Nonnenhorn, Wasserburg, Bodolz und das württembergische Kressbronn hatten früher eigene Quellen und Brunnen.

Heute beziehen sie ihr Trinkwasser ausschließlich vom Seepumpwerk Nonnenhorn, das zu den Stadtwerken Lindau gehört.

Am 18. Juli 1947 wurde das Pumpwerk Nonnenhorn in Betrieb genommen. Somit wurde der Missstand beseitigt, dass in den Sommermonaten Trinkwasser zur Mangelware wurde. Seit 1979 ist das Seepumpwerk Nonnenhorn alleiniger Trinkwasserlieferant. Dass das Wasserwerk in der Gemeinde Nonnenhorn gebaut wurde, hängt mit der Topographie des Bodensees zusammen. Nach eingehender Untersuchung stellte man seinerzeit fest, dass dort die geringsten Beeinflussungen des Alpenrheins zu erkennen sind. Auch waren für eine Wasserentnahme in verhältnismäßig akzeptablem Abstand zum Ufer und ausreichende Tiefen im See gegeben.

Wie wird unser Trinkwasser eigentlich aufbereitet? Dass der Bodensee heute eine sehr saubere Wasserqualität hat, ist eine Priorität der Städte und Gemeinden der Anrainerstaaten rund um den See. Durch den Bau von Kläranlagen und die Vermeidung von wassergefährdenden Projekten sowie die hohen Qualitätsansprüche, die Risikovermeidung und die Sicherung der Versorgung nehmen die Kommunen enorme Kosten auf sich. Deshalb hat sich die Wasserqualität seit 1980 verbessert. Um Trinkwasserqualität zu erreichen, muss deshalb in den Wasserwerken das Rohwasser nur mechanisch und biologisch gereinigt werden.

Dies erfolgt mittels Bims, Quarzsand sowie Ozon. Wasseraufbereitung ist in vielen Fällen unerlässlich, um gleichbleibende Trinkwasserqualität anzubieten. Bei Umweltverschmutzung schlagen die Wasserwerke Alarm. Zur Sicherung der Trinkwassergüte ist der verstärkte Schutz der Gewässer unverzichtbar. Wir alle haben Sorge zu tragen, dass unser unersetzliches Grundnahrungsmittel Trinkwasser nicht verunreinigt wird. Saubere Gewässer sind Lebensgrundlage für die Zukunft unseres Landes und unserer Menschheit. Das Ziel ist klar: Trinkwasser soll unverändert ein gesundes Naturprodukt sein.

Quellennachweise:
Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft: „Unser kostbares Lebensmittel Trinkwasser“
Stadtwerke Lindau: „50 Jahre gutes Trinkwasser aus dem Bodensee“
Dank an die Mitarbeiter des Wasserwerks Lindau.
Text und Bilder: Ernst Praedel, Wasserburg