Hundertwasser …

Traumfänger einer schöneren Welt

Eine ganz besondere Attraktion für Kulturbegeisterte sind bisher die jährlich stattfindenden Sonderausstellungen zur Kunst der Klassischen Moderne mit rund 450.000 Besuchern im Lindauer Stadtmuseum. Nachdem das Stadtmuseum im Herbst 2018 für eine Generalsanierung geschlossen wurde, ist es dem Kulturamt für die Zeit der Umbauarbeiten gelungen, neue Ausstellungsflächen im Gebäude der ehemaligen Hauptpost auf der Lindauer Insel einzurichten.

Mit der Eröffnung des neuen Kunstmuseums, das zentral in der Nähe des Hafens und Bahnhofs gelegen ist, wird in diesem Jahr einer der international bekanntesten Künstler unserer Zeit präsentiert. Vom 6. April bis 29. September 2019 zeigt das Kunstmuseum in seiner neuen Spielstätte eine Ausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser 1928 bis 2000). So schillernd wie sein Name ist auch seine Kunst selbst.

Unter dem Titel »Friedensreich Hundertwasser. Traumfänger einer schöneren Welt« werden originale Gemälde, Grafiken, Architekturentwürfe und ein kostbarer Knüpfteppich ausgestellt.

Friedensreich Hundertwasser agierte nicht nur als Maler und experimentierfreudiger Grafiker sondern auch als Architekt und Umweltaktivist. Er beschäftigte sich intensiv mit Themen rund um die Ökologie und den Umweltschutz. Seine Kunst verfolgte das Ziel die Welt zu verbessern und zu verschönern. Viele seiner Ansätze haben an Aktualität bis heute nichts eingebüßt. So achtete er in seinen Architekturprojekten  auf eine natur- und menschengerechtere organische Bauweise. Dabei spielte auch immer die Ästhetik eine große Rolle. Seine Kunstwerke wurden durch das immer wiederkehrende Motiv der Spirale und des Zwiebelturms geprägt, die für ihn gleichzeitig die grund-legenden Gegenstände seiner Arbeit – Architektur und Vegetation – miteinander verband. Seine Bilder zeichnen sich durch eine besonders kräftige und leuchtende Farbigkeit aus, die häufig durch fluoreszierende Farben und Metallfolien hervorgerufen wird.

Auffallend ist, dass er stets die geometrisch gerade Linie in seinen Werken ablehnt. Für ihn stellt sie eine Fiktion und ein Trugbild dar, da sie in der Natur nicht vorkommt. Inspiration für seine Werke findet er in jungen Jahren unter anderem in den Vorbildern der frühen Avantgarden wie der Wiener Secession um Gustav Klimt oder Egon Schiele, aber auch bei dem großen Malerpoeten Paul Klee.

Als Mitglied der internationalen Moderne in den 1950er-Jahren in Paris entwickelte Hundertwasser seine einzigartige Bildsprache. Die Ausstellung nimmt daher vor allem die Werke aus den 1950er bis 1970er Jahren in den Fokus, die Hundertwassers intensivste Schaffens-zeit repräsentieren.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Zusammenarbeit mit der Hundertwasser Gemeinnützigen Privatstiftung Wien, die kostbare Originale als Leihgaben für die Präsentation in Lindau zur Verfügung stellt.

Friedensreich Hundertwasser, 06.04. bis 29.09.2019, Montag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr. Kunstmuseum am Inselbahnhof, Maximilianstraße 52, 88131 Lindau/Bodensee, 08382 274747850
museum@kultur-lindau.de
www.kultur-lindau.de/museum/friedensreich-hundertwasser